In einem Schritt, der das Gleichgewicht im Markt für Grafikkarten verschieben könnte, deuten zuverlässige Leaks darauf hin, dass AMD an einer völlig neuen Generation von GPUs arbeitet – den AMD RDNA 5 Grafikkarten. Diese sollen zwischen 2026 und 2027 erscheinen und sind gezielt darauf ausgelegt, mit den kommenden High-End-Karten von Nvidia wie der RTX 6090 zu konkurrieren.
Neuer Start mit frischer Architektur
Den Informationen zufolge plant AMD, die bisherige Bezeichnung „RDNA“ hinter sich zu lassen und die neue Architektur möglicherweise „UDNA“ zu nennen. Dennoch wird in der Tech-Community weiterhin der Name AMD RDNA 5 Grafikkarten verwendet. Ein entscheidendes Merkmal dieser Generation ist die Fertigung in TSMCs modernem 3nm-Verfahren (N3), was eine höhere Energieeffizienz und Leistungsdichte ermöglicht – zwei Schlüsselmerkmale für den GPU-Markt der Zukunft.
Zwei Dies für unterschiedliche Leistungsbereiche: AT0 und AT2
Laut dem Leak sind zwei Hauptvarianten der AMD RDNA 5 Grafikkarten geplant:
AT0, ein High-End-Chip für anspruchsvolle Gamer, mit geschätzten 154 Compute Units (CU), 36 GB GDDR7-Speicher mit 36 Gbps und einer Bandbreite von bis zu 1.728 GB/s.
AT2, eine Mittelklasse-Option, bietet 64 CU, 18 GB GDDR7 bei gleicher Geschwindigkeit, aber über einen 192-Bit-Bus, was zu einer Bandbreite von rund 864 GB/s führt.
Auch der Stromverbrauch ist ein interessantes Thema: Während AT0 etwa 380 Watt verbrauchen soll, liegt AT2 bei rund 275 Watt – ein Indiz für das Ziel von AMD, Leistung und Effizienz gleichermaßen zu optimieren.
Leistungszuwächse bei Rasterisierung und Raytracing
Einer der spannendsten Aspekte der neuen Architektur ist der erwartete Leistungsschub im Bereich Raytracing – Schätzungen zufolge bis zu doppelt so hoch wie bei RDNA 4. Zusätzlich wird von einem Anstieg der klassischen Rasterisierungsgeschwindigkeit um ca. 20 % ausgegangen. Damit positioniert sich AMD nicht nur im Gaming-Segment, sondern auch im Bereich professioneller Anwendungen wie 3D-Rendering und KI-Beschleunigung neu.
Frühzeitige Offensive gegen die neue RTX-Generation
Das wohl spannendste Element an dieser Enthüllung ist die klare Absicht von AMD, sich wieder an der Spitze des High-End-GPU-Markts zu positionieren. Über Jahre hinweg dominierte Nvidia mit Karten wie der RTX 3090 und 4090, doch nun plant AMD offenbar, direkt zur Spitze vorzustoßen – nicht über Umwege, sondern mit einer direkten Antwort auf die kommende RTX 6090.
Die beeindruckenden Spezifikationen der AT0-Variante signalisieren, dass AMD sich nicht mit einem kleinen Leistungszuwachs zufriedengibt. Stattdessen soll der Leistungssprung groß genug sein, um ernsthaft mit Nvidia zu konkurrieren. Dabei wird erwartet, dass AMD versucht, wettbewerbsfähige Preise zu bieten, was einen Preiskampf in der Oberklasse auslösen könnte.
Produktion auf Basis von TSMC N3: Die technische Grundlage
Ein zentrales Element des Erfolgs dieser neuen Generation ist die Fertigung im TSMC-N3-Prozess, der derzeit als einer der fortschrittlichsten in der Halbleiterindustrie gilt. Mit dieser Technologie kann AMD deutlich mehr Recheneinheiten auf gleichem Raum unterbringen – ein Faktor, der die extreme Dichte von 154 Compute Units bei der AT0-Version überhaupt erst ermöglicht.
Diese fortschrittliche Fertigung könnte jedoch auch zu Engpässen führen. Da TSMC stark ausgelastet ist, könnte AMD gezwungen sein, die Verfügbarkeit in der Anfangsphase zu begrenzen oder mit gestaffelten Veröffentlichungen zu arbeiten – beginnend mit der Mittelklasse und später folgend mit dem High-End-Segment.
Einsatzmöglichkeiten jenseits des Gamings
Neben dem klassischen Gaming könnten AMD RDNA 5 Grafikkarten auch in professionellen Bereichen wie KI-Training, 3D-Visualisierung und wissenschaftlichen Simulationen zum Einsatz kommen. Die hohe Rechenleistung und die verbesserte Raytracing-Funktion machen die neuen Chips zu einer attraktiven Option für Workstations und Rechenzentren. Dies würde AMD helfen, nicht nur Spieler, sondern auch Profis als Zielgruppe zu gewinnen.
Herausforderungen und Konkurrenzdruck
Trotz aller positiven Erwartungen bleibt die Realität komplex. AMD muss nicht nur technische Exzellenz liefern, sondern auch die Produktion stabil halten, pünktlich launchen und den Support über Treiber und Software sicherstellen. Gleichzeitig wird Nvidia sicherlich mit eigenen Innovationen kontern – vielleicht mit einem verbesserten RTX 6090-Modell oder attraktiven Bundle-Angeboten.
Der Druck ist hoch, aber der Moment ist günstig. Wenn AMD dieses Mal alles richtig macht, könnten die AMD RDNA 5 Grafikkarten den Markt wirklich umkrempeln.
Fazit
Obwohl viele Details noch nicht offiziell bestätigt wurden, geben die bisherigen Leaks ein klares Bild: AMD plant einen massiven Vorstoß in den High-End-Markt. Mit neuen Technologien, höherer Leistung und ambitionierten Zielen könnten wir am Ende tatsächlich einen echten Zweikampf zwischen AMD und Nvidia erleben – nicht nur auf dem Papier, sondern auf den Schreibtischen der User weltweit.
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