Kann man wirklich Zen 5‑Leistung für unter 700 Euro bekommen? Genau das verspricht AMD mit dem neuen EPYC 4585PX Prozessor – ein echter Gamechanger im Serverbereich.
Design und Architektur: Leistung trifft Effizienz
Mit der EPYC‑4005‑Serie setzt AMD auf ein neues Leistungsversprechen für mittelgroße Serverlösungen. Der EPYC 4585PX Prozessor basiert auf der Zen‑5‑Architektur und bietet 16 Kerne sowie 32 Threads – ideal für anspruchsvolle Serveraufgaben wie Webhosting, Virtualisierung oder Container-Plattformen.
Mit einem Basistakt von 4,3 GHz und Boost bis zu 5,7 GHz liefert er hohe Rechenleistung auch unter starker Last – und das bei erstaunlich effizientem Energieverbrauch.
Speicheranbindung und Cache: L3‑Power trifft auf DDR5
Ein Highlight des EPYC 4585PX Prozessors ist sein riesiger 128 MB L3‑Cache mit V‑Cache-Technologie. Diese Kombination steigert die Leistung in datenintensiven Workloads deutlich, besonders in Datenbanken, Dateisystemen oder bei I/O-lastigen Anwendungen.
Zudem unterstützt der Prozessor DDR5‑5600-RAM über zwei Speicherkanäle – und das genügt, um in Benchmarks selbst ältere Prozessoren mit acht Kanälen deutlich zu schlagen. Das spricht für die Effizienz und Architekturvorteile von Zen 5.
Historischer Vergleich: Besser als der EPYC 7601?
In direkten Leistungsvergleichen übertrifft der EPYC 4585PX Prozessor den 2017 erschienenen EPYC 7601 um den Faktor 2,7 – und das trotz halbierter Kernanzahl. Entscheidend ist die modernere Architektur, die pro Watt deutlich mehr Performance liefert.
Auch beim Stromverbrauch überzeugt er: Das Gesamtsystem benötigt mit dem neuen Prozessor 225 W statt 238 W – bei deutlich höherem Output. Das macht ihn zur idealen Lösung für energieoptimierte Serverumgebungen.
Anwendungsbereiche und Zielgruppen
Der EPYC 4585PX Prozessor richtet sich nicht an Großkonzerne, sondern an Hosting-Provider, Entwickler, mittelständische Rechenzentren und Unternehmen, die moderne Infrastruktur mit überschaubarem Budget suchen.
Da er auf dem AM5‑Sockel basiert, lässt er sich zudem in preiswerte Serverplattformen integrieren – im Gegensatz zu den EPYC‑9005‑Modellen mit SP5‑Sockel und teurerem Board-Setup.
EPYC 4005 vs EPYC 9005: Zwei Klassen, klare Unterschiede
Obwohl beide Serien auf der Zen‑5‑Architektur basieren, sprechen sie völlig unterschiedliche Zielgruppen an. Die EPYC 9005‑Serie wurde für extrem leistungsintensive Workloads wie KI‑Berechnungen, Big Data, Render‑Farmen und High‑Performance‑Computing entwickelt. Sie bietet bis zu 192 Kerne, 12 DDR5‑Kanäle und einen massiven PCIe‑5.0‑Durchsatz – allerdings zu einem Preis, der oft im vierstelligen Bereich liegt.
Demgegenüber richtet sich der EPYC 4585PX Prozessor gezielt an kleinere und mittelgroße Unternehmen, die moderne Features wie DDR5, PCIe Gen 5 und AVX‑512 benötigen, aber keine Supercomputer bauen wollen. Er bietet ein starkes Gleichgewicht zwischen Leistung und Kosten – ideal für skalierbare Infrastruktur, die nicht überdimensioniert ist.
Realistische Einsatzszenarien für Unternehmen
Für Systemintegratoren, Cloud‑Anbieter, Bildungseinrichtungen und Software‑Häuser ist der EPYC 4585PX Prozessor eine extrem attraktive Option. Er eignet sich hervorragend für den Einsatz in virtualisierten Umgebungen (Proxmox, ESXi), für CI/CD‑Pipelines, lokale Entwicklungsserver oder als Herzstück eines modernen NAS‑Systems.
Dank der AM5‑Plattform ist der Prozessor nicht auf teure Enterprise‑Hardware angewiesen. Dadurch lassen sich leistungsfähige Systeme mit effizienter Kühlung und kompakter Bauweise aufbauen – ideal für Edge‑Server, Remote‑Standorte oder dedizierte Hosting‑Angebote.
Energieeffizienz als strategischer Vorteil
In Zeiten steigender Stromkosten spielt Energieverbrauch eine immer wichtigere Rolle. Der EPYC 4585PX Prozessor überzeugt in diesem Bereich mit einem deutlich besseren Verhältnis von Leistung zu Verbrauch als ältere EPYC‑Generationen. Im Vergleich zum EPYC 7601 (2017) bringt er fast dreifache Leistung bei geringerem Energiebedarf auf Systemebene (225 W vs. 238 W).
Diese Effizienz eröffnet neue Möglichkeiten für Unternehmen, die nachhaltige Rechenzentren betreiben oder den CO₂‑Fußabdruck ihrer IT‑Infrastruktur reduzieren wollen – ohne auf Performance zu verzichten.
Ein Ausblick auf Zen 5 und AMDs Serverstrategie
AMD setzt mit Zen 5 neue Maßstäbe in puncto Effizienz und Leistung – und das nicht nur im High‑End‑Bereich. Wie sich Top‑Technologien in massentaugliche Produkte überführen lassen. Funktionen wie V‑Cache, AVX‑512, DDR5‑Unterstützung und PCIe 5.0 waren früher nur in der Oberklasse zu finden, jetzt sind sie auch im Mittelklasse‑Segment angekommen.
Mit dem erwarteten Release weiterer Zen‑5C‑Varianten, die auf maximale Kernanzahl bei niedrigerem Takt und geringerem Verbrauch setzen, wird AMD seine Strategie der breiten Verfügbarkeit weiter ausbauen. Der Fokus liegt klar auf: „Mehr Leistung pro Euro und Watt – für jeden Bedarf.“
Fazit
Unser Urteil bei Technik der Zukunft fällt eindeutig aus: Der Prozessor ist eine der spannendsten Veröffentlichungen im Serverbereich der letzten Jahre. Er vereint moderne Technik, hohe Effizienz, zukunftssichere Standards und ein äußerst attraktives Preis‑Leistungs‑Verhältnis.
Für alle, die Serverinfrastruktur aufbauen oder modernisieren wollen, ohne in überdimensionierte Lösungen zu investieren, ist dieser Prozessor ein Volltreffer – vor allem in Märkten, wo Budget und Betriebskosten eine große Rolle spielen.
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